2026 begibt sich das ZJSO auf eine besondere Reise. Gemeinsam mit dem Ungarischen Nationalen Jugendorchester entsteht ein Projekt unter dem Motto Panta rhei. Im Zentrum steht nicht nur die Musik, sondern auch der Austausch zwischen jungen Musikerinnen und Musikern beider Länder. Höhepunkt ist die Orchesterreise nach Budapest, wo wir unter anderem in der Great Hall der Liszt Ferenc Music Academy auftreten werden.

​

Musikalisch eröffnet Lili Boulangers impressionistische Miniatur D’un matin du printemps die Konzerte. Mit zarten Farben und grosser Leichtigkeit zeichnet sie das Bild eines Frühlingsmorgens voller Licht und Neubeginn. Danach entfaltet Bedřich Smetana in seinen sinfonischen Dichtungen Vyšehrad, Die Moldau und Blaník ein Panorama aus Natur, Mythen und Identität. Besonders in der Moldau wird der Fluss zum Sinnbild von Panta rhei: aus einer kleinen Quelle wächst ein mächtiger Strom, der Vergangenheit und Zukunft verbindet.

​

Zum Abschluss erklingt die Sinfonie in h-Moll von Leokadiya Kashperova, einer lange vergessenen russischen Komponistin und Lehrerin Igor Strawinskys. Ihre spätromantische Musik beeindruckt mit orchestraler Vielfalt, emotionaler Tiefe und klarer Form. Zarte Soli, kammermusikalische Passagen und kraftvolle Tutti verschmelzen zu einem ausdrucksstarken Ganzen. Mit dieser Aufführung möchte das ZJSO einer vergessenen Stimme Gehör verschaffen und weibliche Kreativität in der Musikgeschichte sichtbarer machen.

​

Mit Panta rhei lädt das ZJSO zu einer Reise ein, die weit über das Musikalische hinausgeht. Der Dialog mit dem Ungarischen Nationalen Jugendorchester, die Begegnungen zwischen jungen Menschen und die Konzerte in Budapest und Luzern machen dieses Projekt zu einem besonderen Höhepunkt unserer Arbeit.